Jürgen und die drei Ecksteins

Im Biathlon wird beim WSV Scheibe-Alsbach seit Jahrzehnten eine hervorragende Nachwuchsarbeit gemacht. Die Biathleten Sina, Janik und Jonas Eckstein machten im letzten Winter wieder von sich reden.

Jürgen Eckstein interviewte die Geschwister im Rahmen der Sportmeile 2013 in der Lohau-Halle.

 

„Mein Vorbild war und ist Magdalena Neuner"

Jürgen: Sina, wie bist du zum Biathlon gekommen, seit wie vielen Jahren trainierst Du beim WSV?

Sina: Meine Eltern sind große Biathlonfans und wir haben uns die Rennen oft gemeinsam im Fernsehen angeschaut. Irgendwann hat dann mein großer Bruder gesagt, dass er auch diesen Sport machen möchte. Mama hat sich dann im Internet nach einem Verein in „unserer Nähe" umgeschaut. Und so sind wir zum WSV Scheibe-Alsbach gekommen. Das war jetzt schon vor ca. 8 Jahren

Jürgen: Wie oft trainierst du in der Woche?

Sina: Wir trainieren meistens 4-mal, vor großen Wettkämpfen auch manchmal 5-mal, in der Woche.

Jürgen: Du hast im gerade zu Ende gegangenen Winter gute Leistungen erreicht und warst beim Deutschen-Schüler-Cup Finale in Ruhpolding mit dabei. Warst du mit den Ergebnissen zufrieden?

Sina: Ja, ich war mit dem Ergebnissen zufrieden. Besonders über den 6. Platz im Massenstart habe ich mich sehr gefreut. Das war ein guter Abschluss für die Saison.

Jürgen: Wo hast du noch Reserven?

Sina: Im Schießen bin ich schon ganz gut. Meine Reserven liegen noch im Laufen. Darin möchte ich mich in der nächsten Saison auf jeden Fall noch steigern.

Jürgen: Die Sommer-Herbst-Saison steht vor der Tür. Welches sind deine Ziele?

Sina: Ich möchte auf jeden Fall wieder in Thüringen ganz vorne mitlaufen und freue mich ab August auf das Sportgymnasium in Oberhof.

Jürgen: Sina, in Scheibe-Alsbach schrieben Mark Kirchner, Bernd Hellmich, Benjamin und Susann König Biathlon-Geschichte. Wer ist dein Vorbild, wem möchtest du nacheifern.

Sina: Mein Vorbild war und ist Magdalena Neuner. Aber auch Darya Domracheva finde ich gut.

Jürgen: Wir wagen einen Blick voraus, denn Sotschi ist nicht mehr weit: Wie schätzt du die Chancen der Deutschen Damen ein und wer wird bei den Damen am meisten „abräumen"?

Sina: Ich traue Laura Dahlmeier sehr viel zu. Sie hat ja auch schon zum Ende der letzten Saison bewiesen, dass sie auf internationaler Ebene mithalten kann.


„Ich war echt baff"

Jürgen: Janik, in Deiner Altersklasse gibt es beim WSV ein starkes Trio. Lennart Seeber und Marc Greiner. Wie versteht ihr Euch?

Janik: Wir sind alle 3 gut befreundet, Aber bei Wettkämpfen sind wir auch wieder Konkurrenten und jeder macht sein eigenes Rennen.

Jürgen: In der Wintersaison waren eure Ergebnisse recht gut. Bei den Wettkämpfen in Thüringen hast du am Rußtiegel nach deiner Pause gleich gewonnen. Hast du damit gerechnet?

Janik: Nein, auf gar keinen Fall. Nach meiner Verletzungspause sollte ich das Rennen nur in einem lockeren Tempo laufen. Ich war echt baff, als der Stadionsprecher mich als Sieger aufgerufen hat.

Jürgen: Du hast verletzungs- bzw. krankheitsbedingt nur reduziert trainieren können. Woran hat's gelegen?

Janik: Leider hatte ich eine Entzündung im Knie, die durch das Wachstum und den vielen Sport war. So durfte ich das Knie fast 8 Wochen nicht belasten und durfte nur ganz lockere Trainingseinheiten absolvieren.

Jürgen: Wie ist deine Trefferquote?

Janik: Genau weiß ich die Trefferquote leider nicht. Aber im Laufe der letzten Saison hat sich vor allem mein Liegendanschlag verbessert.

Jürgen: Viele Biathlon-Experten sagen immer, dass die Entscheidung in den Wettkämpfen zumeist am Schießstand fällt. Stimmt dies?

Janik: In den unteren Altersklassen ist es vielleicht noch nicht so ausgeprägt. Aber je älter man wird, desto entscheidender ist ein gutes Schießergebnis.

Jürgen: Der Biathlonsport boomt. Sowohl bei den Weltmeisterschaften, als auch bei den Weltcups sind die Stadien und Arenen gut gefüllt. Glaubst du, dass der Boom anhält?

Janik: Ja, ich glaube schon, dass der Boom anhält, da es beim Biathlonsport einfach nie langweilig wird und die Rennen immer erst mit dem letzten Schießen entschieden werden.

Jürgen: Ihr startet gerade in der S15. Wie geht es mit euch weiter?

Janik: Meine Schwester, Lennart und ich haben uns für das Sportgymnasium in Oberhof qualifiziert. Darauf freuen wir uns schon sehr. Wir hoffen, dass wir unsere Leistungen dadurch weiter verbessern können.

Jürgen: Stichwort Sotschi: Wieviele Medaillen traust du den Deutschen Männern zu?

Janik: Derzeit traue ich ihnen 3 bis 4 Medaillen zu. Hoffe aber, dass sie sich bis dahin aus ihrem Tief der letzten Saison erholt haben und wieder voll angreifen können.


„Martin Fourcade ist derzeit mein Vorbild"

Jürgen: Jonas, du bist der um zwei Jahre ältere Bruder von Sina und Janik. Warst du es, der bei euch in der Familie den Biathlonsport entdeckt hat, und was oder wer war der Auslöser?

Jonas: Wie Sina vorhin schon gesagt hat, waren Mama und Papa der Auslöser dafür. Ich war dann der, der Mama täglich genervt hat, sich nach einem Biathlonverein umzusehen. Und so habe ich meine Geschwister dann auch mit zu dem Sport gebracht.

Jürgen: Du besuchst das Gymnasium in Sonneberg, gehst dort in eine Sportklasse. Ab dem Schuljahr 2012/13 soll der zusätzliche Sportunterricht wegfallen. Traurig, oder?

Jonas: Leider sind die Sportklassen schon seit Anfang dieses Schuljahres wieder abgeschafft wurden. Dies ist besonders für die nachrückenden Schüler schade, da der zusätzliche Sportunterricht uns geholfen hat, oft unsere sportlichen Leistungen zu verbessern und wir so auch unsere Schule bei vielen Wettkämpfen immer gut vertreten konnten.

Jürgen: Ihr wohnt in Dörfles-Esbach vor den Toren von Coburg, geht in Sonneberg zur Schule und dann zum Training. Wie bringt ihr das alles unter einem Hut?

Jonas: Dafür braucht es eine gute Organisation und einen strukturierten Tagesablauf. Natürlich hängt auch ganz viel von Mama und Papa ab. Denn wenn sie sich nicht immer wieder die Zeit für uns nehmen würden, um mit uns zum Training oder zu Wettkämpfen zu fahren, wäre dies alles auf keinen Fall möglich.

Jürgen: Du bist in der S16, hast du noch Chancen nach Oberhof zu kommen?

Jonas: Ich denke, je älter man wird umso kleiner wird die Chance, in Oberhof noch aufgenommen zu werden. Ich möchte deswegen mit dem Sport aber nicht aufhören und versuche jetzt, im Sommerbiathlon gute Leistungen zu bringen und mich so noch einmal zu beweisen.

Jürgen: Scheibe-Alsbach feiert im Sommer sein 50jähriges Biathlon-Jubiläum. Kennst du schon das Festprogramm?

Jonas: Leider hat unser Vereinsvorsitzender bisher noch nicht viel verraten. Aber ich denke, dass es auf jeden Fall sehr interessant wird.

Jürgen: Mark Kirchner ist für die Deutschen Männer verantwortlich. Bei der WM in Nove Mesto waren die Leistungen ehe durchwachsen. Wer ist für dich ein Medaillenkandidat in Sotschi?

Jonas: Medaillenkandidaten sind für mich auf jeden Fall Andreas Birnbacher und Erik Lesser. Ich hoffe aber, dass wir auch in der Staffel eine gute Chance haben, da auch der Rest des Teams nicht zu unterschätzen ist.

Jürgen: Hast du einen Lieblings-Biathleten, wer ist dein Vorbild/Idol (auch international)?

Jonas: Martin Fourcade ist derzeit mein Vorbild, da er in der letzten extrem erfolgreich war und bei ihm alles immer so leicht aussieht.

Jürgen: Warst du schon einmal bei einer WM oder Weltcup in einem Stadion? Welches gefällt dir am besten?

Jonas: Bisher war ich nur in Oberhof zu einem Weltcup im Stadion. Die anderen Stadien kenne ich leider nur aus dem Fernsehen. Da sticht besonders Ruhpolding heraus. Durch die Nähe zum Schießstand gefällt mir dieses bisher am besten.

Jürgen: Danke für das Gespräch, viel Gesundheit und Erfolg in der Zukunft.

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